Das nächste Mercedes-Flaggschiff soll so autonom werden, dass Fahrer sogar die Augen von der Straße abwenden dürfen. Diese Level-3-Autonomie soll bereits in zwei Jahren kommen – aber nicht für alle Käufer.
Die nächste Generation der Mercedes-Benz S-Klasse ist das erste Modell des Herstellers, das mit sogenannter Level-3-Autonomie ausgestattet werden soll. Dabei dürfen Fahrer nicht nur die Hände vom Steuer nehmen, sondern sogar für eine bestimmte Zeit die Augen von der Straße abwenden. Bislang verfügbare Assistenzsysteme – darunter auch der berühmt-berüchtigte Tesla Autopilot - verfügen allesamt über Level-2-Autonomie. Die dritte von insgesamt fünf SAE-Autonomiestufen ist die erste, bei der das Umfeld des Autos vom Computer statt vom Fahrer überwacht wird.
Das von Mercedes verbaute System soll in etwa die gleiche Leistung erbringen wie ähnliche Level-3-Systeme, die von Audi und Volvo entwickelt werden: Dabei wird das Auto vom Computer beschleunigt, gebremst und auch gelenkt. Schlafen dürfen menschliche Fahrer jedoch nicht, denn sie müssen immer bereit sein, um im Notfall und bei unvorhergesehenen Situationen die Kontrolle über den Wagen zu übernehmen. Das neue System ist die Weiterentwicklung des bereits bestehenden Level-2-Sytems DrivePilot von Mercedes, das laut The Verge bislang jedoch eher durchwachsene Kritiken erhielt.
Audi und Volvo werden allerdings Mercedes wohl zuvorkommen: Sie wollen ihre Level-3-Syteme bereits 2019 auf die Straße bringen. Mercedes wäre mit der Veröffentlichung im Jahr 2020 jedoch immer noch schneller als der Konkurrent BMW, der sein geplantes Level-3-System erst ein Jahr später im iNext starten will. Nach der Einführung des neuen Mercedes-Autopiloten in der S-Klasse soll das System nach und nach auch in Fahrzeugen niedrigerer Segmente verbaut werden, wie Daimlers Entwicklungschef Ola Källenius auf dem Pariser Autosalon mitteilte. Källenius soll Ende Mai 2019 Dieter Zetsche als Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG ablösen.
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