Autonom auf Wuxis Straßen

Audi erhält die Lizenz zum Testen autonomer Fahrzeuge im chinesischen Wuxi – einer Stadt mit Pilotfunktion für Connectivity und neue Mobilität. China plant die flächendeckende Vernetzung.

Audi hat nach Daimler als zweiter deutscher Autobauer in China eine Lizenz für Straßentests autonomer Fahrzeuge erhalten. Audi kann somit Autos mit Level-4-Autonomie auf öffentlichen Straßen und Autobahnen in Wuxi testen, einer der Pilotstädte Chinas für Vernetzung und autonomes Fahren. In Wuxi testet und demonstriert Audi bereits seit 2017 mit Partnern Funktionen intelligenter und vernetzter Fahrzeuge, basierend auf der„Vehicle-to-everything (V2X)“-Technologie. Das Pekinger Unternehmen Horizon Robotics stattet die lizenzierten Testautos nun mit Hard- und Software für autonomes Fahren aus.

Wuxi wird künftig zu einer wichtigen Basis des Autobauers: Ab Anfang 2019 wird Audi dort ein zusätzliches Entwicklungszentrum aufbauen, das langfristig 150 Angestellte haben soll. „Als Smart City von morgen bietet Wuxi uns optimale Bedingungen“, sagte Saad Metz, Leiter der Technischen Entwicklung bei Audi China in Peking. 2017 installierte Wuxi in ausgewählten Ampeln Netz- Infrastruktur und begann Tests zur Vernetzung von Autos untereinander (V2V) sowie Autos mit dieser Ampel-Infrastruktur (V2I). Die Kommunikation basiert dabei auf der neuesten Mobilfunkgeneration LTE-V2X, die eine Echtzeitübertragung von Daten ermöglicht. Seit Mai 2018 ist Wuxi dabei, das V2I-Projekt auf Ampeln an 200 Kreuzungen in der ganzen Stadt auszuweiten. Audi war von Anfang an mit dabei und präsentierte 2017 auf der „Internet-of-Things“-Messe in Wuxi die Car-to-X-Funktion „Audi Ampelinfo“. In Wuxi gelang es Audi auch erstmals, dass seine Fahrerassistenzsysteme auf vernetzte Verkehrsteilnehmer und Infrastruktur reagierten: Abhängig etwa von Ampelphasen oder dem Verhalten anderer Autos und Fußgänger passte das Auto automatisch seine Geschwindigkeit an oder aktivierte bei Gefahr die Warnblinkanlage. Insgesamt 15 verschiedene Funktionen hat Audi in Wuxi bereits getestet. „Die Ergebnisse dieser Tests sind eine wichtige Basis für autonomes Fahren weltweit“, teilte Audi mit.

Der Autobauer geht das Thema global an. Bereits 2016 hatten die Ingolstädter mit dem Telekommunikationsausrüster Huawei  aus Shenzhen die inzwischen auf rund 20 Partner angewachsene Initiative 5GAA gestartet, um vernetzte Autos auf C-V2X-Basis weltweit zu fördern. Nach einer aktuellen Audi-Studie müssten bei gleichbleibendem Nutzerverhalten mindestens 40 Prozent der Autos an einem Ort autonom fahren, um den Verkehrsfluss spürbar zu verbessern.

Bis 2020 will China 90 Prozent seiner Städte und Autobahnen mit C-V2X-Technologie abgedeckt haben, sagt Xiong Wei, Leiter LTE-Solutions bei Huawei. „Vernetzte Autos werden sehr schnell angenommen.“

Es sei durchaus möglich, dass der erste ernsthafte Einsatz von V2X-Technologie in China stattfinde, sagte Heinz-Willi Vassen, Leiter Elektronik-Entwicklung bei Audi China kürzlich in Shenzhen. „Es gibt einen starken Schub hier – den ich in dem Ausmaß in Europa oder den USA nicht sehe.“

Veröffentlichung:
20. September 2018

Auto-mat ist eine Initiative von

TCS

Das Portal wird realisiert von

Mobilitätsakademie
 

in kooperation mit

Swiss eMobility

veranstaltungspartner

Schweizer Mobilitätsarena
 
 
 
© 2018 - auto-mat.ch
Datenschutzhinweis
Diese Webseite nutzt externe Komponenten, welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Lesen Sie dazu mehr in unseren Datenschutzinformationen.
Notwendige Cookies werden immer geladen