Die Strategieberatung Arthur D. Little hat eine Analyse zum Straßenverkehr veröffentlicht, in der manuell gesteuerter Verkehr, vollautonome Autos und ein Mischverkehr aus beiden Mobilitätsformen verglichen wurden. Das Fazit: Autonomes Fahren kann die Kapazität von Straßen um das bis zu Zehnfache verbessern.
Abgeleitet wurde das Simulationsmodell aus dem realen Verkehrsfluss auf der Bundesstraße 3 zwischen Frankfurt und Bad Vilbel. Voraussetzung für die volle Ausschöpfung des Potentials seien allerdings neue Verkehrsregeln: Unter anderem sei ein komplettes Verbot des manuellen Fahrens sowie die Einführung von Platooning notwendig.
An einer untersuchten Ampel der B3 stellten die Analysten fest, dass pro Grünphase durchschnittlich 43 Fahrzeuge die Kreuzung passieren konnten. Mit autonomen Fahrzeuge und optimierten Verkehrsregeln sei hingegen ein Durchsatz von mehr als 500 Fahrzeugen möglich – eine Steigerung der Kapazität um 1.177 Prozent. Der Berechnung liegt eine durchschnittliche Fahrzeuglänge von nur drei Metern sowie ein Abstand von einem Meter zwischen Autos zu Grunde. Ein teilautomatisierter Verkehr bei derzeitigen Straßenregeln könne derweil die Kapazität der Straße um 23 Prozent erhöhen.
„Unser Modell gibt eine starke Indikation, dass ein Verkehr ohne Stau möglich ist – gerade auch in Innenstädten. Das Potential autonomer Fahrzeuge ist insbesondere für globale Megacities enorm interessant und kann den Status quo deutlich verbessern“, erklärt Studienautor Klaus Schmitz. „Die Potenziale für Menschen und Gesellschaft sind immens – groß sind auch die gesellschaftlichen Herausforderungen, die Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Angesichts dessen werden sich Städte und Gesellschaften überlegen müssen, ob dieses Potential genutzt werden kann oder nicht.“ Vor allem in China sei aus der Notwendigkeit neuer Verkehrslösungen und sozio-rechtlicher Gegebenheiten damit zu rechnen, dass Städte diesen Weg gehen werden.
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