Das Berliner Startup Kopernikus könnte den großen Autohersteller beim autonomen Fahren bald einen Schritt voraus sein: Mithilfe einer Nachrüstlösung sollen aktuelle Serienfahrzeuge zu selbstlenkenden Autos werden. Doch auch auf Kopernikus warten noch ein paar Hürden.
Nach einer Jungfernfahrt von Ingolstadt nach Wolfsburg präsentierte das Startup Kopernikus Automotive heute seinen ersten Prototypen – einen umgebauten Golf – der Öffentlichkeit. Das Fahrzeug ist mit sieben Kameras ausgestattet, die mit einem Hochleistungscomputer verbunden sind. Die bereits an Bord befindlichen Sensoren und Aktuatoren nutzt das Startup zudem für seine Lösung. So werde beispielsweise die Lenkung wie beim Einparkassistenten angesteuert und das Radar ausgelesen, das eigentlich den Abstandstempomaten steuert.
Das macht das Nachrüst-Kit günstig: um die 3.000 Euro soll es kosten. Inklusive soll auch eine Online-Verbindung sein, die es ermöglicht, over-the-air-Updates und Upgrades auf das Auto zu spielen. An Bord ist eine Middleware mit eigenem App-Store, der es ermöglicht, dass der Fahrer verschiedene Softwares für verschiedene Einsatzzwecke auf das Auto lädt.
„Wir sind so etwas wie ein autonomer Tuner. Diese Kategorie gibt es allerdings noch gar nicht. Wir haben sie erfunden“, sagt Stefan Jenzowsky, Mitgründer von Kopernikus Automotive. „Die Frage ist, ob wir mit einer in Deutschland entwickelten Software einmal autonom durch Mumbai oder Peking fahren werden. Das glauben wir eher nicht. Daher arbeiten wir mit verschiedenen Startups zusammen, die in verschiedenen Ländern Selbstfahroftware entwickeln.“
Derzeit befindet sich das Selbstfahrsystem noch in der Entwicklung und soll zunächst an die Partner abgegeben werden. Es müssten den Gründern zufolge zudem noch sicherheitsrelevante und zulassungsrechtliche Fragen geklärt werden, ehe das System einem breiteren Publikum angeboten werden könne. Der Vertrieb soll zudem nur in einigen ausgewählten Ländern erfolgen.
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