Dreieck Linz-Wels-Steyr als Testregion für autonomen Güterverkehr

Oberösterreich wird Testregion für autonomen Güterverkehr. Erste Tests sollen im Ennshafen sowie auf der Autobahnstrecke zwischen Enns und Wels erfolgen.

Oberösterreich wird Testregion für autonomen Güterverkehr und damit neben Graz die zweite vom Bund geförderte Testumgebung für autonomes Fahren in Österreich. Projektträger ist die im März gegründete DigiTrans GmbH mit Gesellschaftern aus der Wirtschaft und Forschung. Bis zum Jahr 2023 gibt es ein Volumen von 7,5 Millionen Euro - davon kommen 2,5 Millionen Euro vom Infrastrukturministerium.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bezeichnete den Zuschlag als Testregion am Montag bei einer Pressekonferenz am Linzer Flughafen als Chance für Oberösterreich bei einer neuen Technologie, "die noch am Anfang steht, bei den Schnelleren dabei zu sein". Die Forschung soll sich auf den Zentralraum Linz - Wels - Steyr "als großes Dreieck" konzentrieren. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sagte am Rande der Pressekonferenz zur APA, dass es "viele Anfragen aus allen Bundesländern für Teststrecken" gebe. Oberösterreich habe den Zuschlag als wirtschaftlich besonders starke Region bekommen.

In einem ersten Schritt gehe es nun darum, eine Testumgebung für autonomes Fahren mit der dafür benötigten Infrastruktur für innerbetriebliche Logistik und kommunale Dienstleister aufzubauen, erklärte Werner Pamminger, Geschäftsführer der Standortagentur Business Upper Austria. Erste Tests sollen im Ennshafen sowie auf der Autobahnstrecke zwischen Enns und Wels erfolgen. Einen genauen Zeitpunkt für erste Testfahrten wollte man nicht nennen. Pamminger sagte dazu: "Das hängt auch viel mehr von den gesetzlichen Rahmenbedingungen als von der technischen Machbarkeit ab." Dazu Hofer: "Sobald ich sehe, dass die Technologie sicher und auf logistischer Seite erprobt ist, werden die Rechtsgrundlagen angepasst. Sicherheit geht immer vor." Hofer erwartet sich durch den Aufbau der Teststrecke die Entwicklung neuer Anwendungsfelder und digitaler Geschäftsmodelle für Logistikdienstleister.

Business Upper Austria gründete im Jänner 2018 den Verein DigiTrans, aus dem für die Auszahlung der Fördergelder eine GmbH firmiert wurde. Der Verein ist mit 55 Prozent, die FH OÖ Forschungs-und Entwicklungs-GmbH sowie die beiden Unternehmen Reformwerke und der Fahrzeuglogistiker Hödlmayr mit jeweils 15 Prozent an der GmbH beteiligt. Firmenchef Johannes Hödlmayr nannte als ein erstes konkretes Projekt von DigiTrans das "Lkw-Platooning", wo bis zu drei Lkw auf der Autobahn selbstständig hintereinanderfahren und der Fahrer nur mehr die Überwachung über hat. Das soll bis 2025 auf den heimischen Straßen Realität werden. In Deutschland gebe es dafür bereits eine Teststrecke zwischen München und Nürnberg.

Veröffentlichung:
14. Juni 2018

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