Uber hatte schon monatelang vor dem tödlichen Crash Probleme mit den Roboterwagen. »Wäre uns nicht passiert«, sagt Wettbewerber Waymo.
Die selbstfahrenden Fahrzeuge hätten unter anderem Schwierigkeiten bei Baustellen und neben Sattelschleppern gehabt, schrieb die »New York Times« am Wochenende unter Berufung auf interne Unterlagen von Uber. Außerdem hätten menschliche Sicherheitsfahrer häufiger als angestrebt die Kontrolle übernehmen müssen. Uber-Chef Dara Khosrowshahi soll nach seinem Amtsantritt im vergangenen September erwogen haben, die Roboterwagen-Entwicklung bei Uber einzustellen. Schon deshalb fühlte sich die Abteilung wohl unter Druck und wollte den Chef bei einem für April geplanten Besuch in Arizona mit einer reibungslosen Fahrt beeindrucken.
Ein Uber-Roboterwagen hatte am vergangenen Wochenende bei einer nächtlichen Testfahrt in Tempe im US-Bundesstaat Arizona eine Frau getötet, die die Straße überquerte. Es war der erste tödliche Unfall mit einem selbstfahrenden Auto.
Von der Polizei veröffentlichte Videoaufnahmen von Kameras des Fahrzeugs werfen die Frage auf, warum die Sensoren die Fußgängerin, die ein Fahrrad schob, nicht rechtzeitig bemerkt zu haben scheinen. Der Wagen bremste der Polizei zufolge nicht ab und versuchte auch nicht, auszuweichen. Dabei hätte der Laserradar des Autos sie eigentlich schon auf der benachbarten Fahrspur einwandfrei erfassen müssen. Zudem scheint der Mensch am Steuer unmittelbar vor dem Aufprall nicht auf die Straße zu achten, sondern auf etwas unterhalb des Armaturenbretts zu schauen.
In einer ersten Reaktion eines Konkurrenten zeigte sich der Chef der Google-Schwesterfirma Waymo überzeugt, dass seine Wagen die Lage besser gemeistert hätten. »Wir sind sehr sicher, dass unsere Technologie robust und in der Lage wäre, mit einer solchen Situation fertig zu werden«, sagte John Krafcik bei einem Auftritt auf einer Konferenz des US-Autohändlerverbandes.
Bei Waymo wurde die Entwicklung der Google-Roboterautos gebündelt, die seit 2009 auf der Straße sind. Die Firma hatte Uber vor einem Jahr in einer Klage vorgeworfen, bei ihr gestohlene Laserradar-Technologie zu verwenden. Uber hatte dies stets bestritten, die Klage wurde jüngst außergerichtlich beigelegt.
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