DB Schenker, MAN Truck & Bus und die Hochschule Fresenius bringen vernetzte Lkw erstmals in die Praxisanwendung in der Logistikbranche.
Heute hat MAN an seinem Münchner Stammsitz die Testfahrzeuge für das gemeinsame Platooning-Projekt an DB Schenker übergeben. Für den Essener Logistikkonzern nahm Ewald Kaiser, Chief Operating Officer, die Schlüssel für die neuen MAN Platooning-Fahrzeuge von Dr. Frederik Zohm, Vorstand Forschung und Entwicklung MAN Truck & Bus AG, entgegen. "Autonomes und vernetztes Fahren wird den Straßengüterverkehr grundlegend verändern. Mit dem Projekt testen wir Platooning erstmals im Logistikalltag. Wir freuen uns daher, dass wir die Fahrzeuge jetzt operativ in die Testläufe einbinden können", betonte Ewald Kaiser.
"Dass Platooning technisch funktioniert, haben wir in verschiedenen Vorgängerprojekten wie 2016 in der European Truck Platooning Challenge bereits bewiesen. Die Anpassung dieser Technologie an die realen Alltagsbedingungen der Logistik ist die Herausforderung, die wir jetzt angehen", ergänzte Dr. Frederik Zohm aus Sicht des Lkw Herstellers.
Im Rahmen der im Mai 2017 vereinbarten Kooperation werden Lkw-Kolonnen im Regelbetrieb von DB Schenker über mehrere Monate im realen Straßenverkehr auf der A9 zwischen München und Nürnberg getestet. Zum ersten Mal werden dabei keine Testfahrer, sondern Berufskraftfahrer von DB Schenker am Steuer sitzen. Deren Erfahrungen, Einschätzungen und Bewertungen von Platooning stehen im Fokus der Arbeit der Hochschule Fresenius, die als dritter Kooperationspartner die wissenschaftliche Begleitung der Testfahrten übernimmt. "Wir möchten herausfinden, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Fahrer hat. Die Schwerpunkte der Studie liegen auf der neurophysiologischen und psychosozialen Ebene", erläutert Prof Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius. "Die Resultate der Untersuchung an der Mensch-Maschine-Schnittstelle sollen unmittelbar zurück in die Technologieentwicklung fließen." Das Szenario biete darüber hinaus auch die Möglichkeit eines grundsätzlichen Erkenntnisgewinns bezüglich der Digitalisierung von Arbeitsbedingungen und könne so Vorreiter für andere Projekte sein.
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