Allianz-Konzern legt sich mit Autoindustrie an
Im Kampf um die Autodaten wirft die Allianz nach Jahren des Gerangels den Autobauern den Fehdehandschuh vor die Füße. Bei diesem Zukunftsgeschäft will die Assekuranz nicht vom Wohlwollen von BMW, Daimler und Co abhängig sein. Sie verlangt jetzt einen unabhängigen Treuhänder für die Daten. Nicht nur Versicherer haben ein brennendes Interesse daran.
Vorbei die Zeiten, in denen Autos in erster Linie als Fortbewegungsmittel oder Statussymbol galten. Autos sind heute vor allem auch eines: Ein permanenter Lieferant riesiger Datenmengen - und das nicht erst seit Tesla die Vision vom autonomen Fahren vorantreibt und automobile Zukunft schreiben will.
Ob Verbrauch, Entfernung, Reifendruck, Lenkbewegung, Beschleunigung, Brems- oder Anschnallverhalten - permanent erfassen und speichern Hersteller Daten. Über eingebaute Navigationssysteme können sie auch detaillierte Bewegungsprofile erstellen. "Wir wissen genau, ob und wann unsere Fahrer das Gesetz brechen", verplapperte sich Ford-Top-Manager James Farley schon vor drei Jahren auf der Elektronikmesse CES. Um gleich nachzuschieben: "Wir geben aber diese Daten an niemanden weiter."
Diese Daten betrachten Autobauer als ihr Eigentum, hüten sie wie einen Schatz. Wer einmal bei einem Hersteller nachfragt, ob dieser fundierte Aussagen über Unfälle im Zusammenhang mit der Nutzung eines elektronischen Fahrassistenten auf Basis eben dieser Daten machen könne, stößt auf eine Mauer des Schweigens. Er könnte es, will es aber nicht. "Datenschutz", heißt dann in der Regel die abweisende Antwort.
An diesen Daten haben nicht nur die Hersteller, sondern auch Versicherer, Servicedienstleister und im Zweifelsfall ebenso der Fiskus oder Strafverfolger ein Interesse. Dabei gärt der Streit schon länger und dreht sich im Kern immer wieder um die Frage, wo die Daten gespeichert werden (z. B. im Auto oder auf Servern der Hersteller), wem sie gehören, wie sie verwendet (anonymisiert/pseudonymisiert) und wie lange sie gespeichert werden dürfen.
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