Deutschland: Ernstfall beginnt auf der Kreisstraße

Alle reden vom autonomen Fahren. Paravan hat die Technologie bereits auf der Straße.

Mit CLOUi bietet das Pfronstetter Unternehmen nun das weltweit erste inklusive Mobilitätskonzept für Menschen mit und ohne Behinderung. Zugleich ist es das erste selbst hergestellte Fahrzeug von Paravan.

Aber die Entwicklung ist das eine, die Praxis das andere. Paravan braucht für seinen CLOUi eine Teststrecke, auf der die Techniker das Fahrzeug auf Herz und Nieren prüfen können, um etwaige Mängel abzustellen. Man fragte bei der Gemeinde Pfronstetten an und da war man gleich mit Feuereifer bei der Sache, sieht man doch auch für die Kommune Möglichkeiten den löchrigen ÖPNV auf dem Land etwas zu verdichten.

Aus diesem Grund war vor der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend zunächst ein Ortstermin bei Paravan. Dort stellten Firmengründer Roland Arnold, Marketingchef Alexander Nerz und der Bereichsleiter für autonomes Fahren, Wolfgang Bern, das Konzeptfahrzeug vor.

Roland Arnold brachte es gleich auf den Punkt, warum Paravan nicht irgendwo testen will, sondern direkt vor der Haustüre. Autonomes Fahren sei auf bolzengeraden, breiten und sonnendurchfluteten Highways in den USA kein Problem. „Das sieht auf der Alb ganz anders“: Kleine und enge Straßen, kein Randstreifen, dazu Nebel und auch reichlich Schnee - das seien die idealen Bedingungen,  an denen sich das autonome Fahren messen müsse.

Im Vorfeld der Sitzung hatten Gemeinde und Unternehmen bereits erste Gespräche geführt, wo der Prototyp eingesetzt werden könnte. Und da war man schnell fündig geworden. Als Teststrecke bietet sich die Route von Aichelau über Aichstetten (K 6747) nach Pfronstetten (K 6748) an. Die Strecke hat eine Länge  von 5,8 Kilometern, ist zwar nicht zu stark befahren, bietet aber alles, was so üblicherweise auf der Straße unterwegs ist: „Da sind nicht nur Traktoren unterwegs“, sagte Bürgermeister Reinhold Teufel.

Veröffentlichung:
05. Oktober 2017

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